Projektbeschreibung

Die Projekte von Theater RadiX beschränken sich nicht auf Aufführungen von Theaterstücken, die sowohl gesellschaftspolitische als auch jugendspezifische Aktualität und Relevanz besitzen. Einen wichtigen Bestandteil nimmt ein ergänzendes Rahmenprogramm zur kulturellen Bildung ein. Im Fall von „Verrücktes Blut“, einem Stück, das sich mit dem Themenkomplex Migration, Integration, Identitätssuche, Traditionen und Werte beschäftigt, handelt es sich um Vernetzungen mit Bildungseinrichtungen und Institutionen wie dem Freiburger Büro für Migration und Integration sowie dem Ausländerbeirat, welche anhand von Publikumsgesprächen und Informationsständen die Vorstellungen begleiten. Aktiv einbezogen werden zudem Schulklassen in Form der Möglichkeit zur Teilnahme an Proben und der Gestaltung des Foyers. Außerdem bietet die Katholische Hochschule Freiburg im WS 2011/2012 anhand unserer Inszenierung von „Verrücktes Blut“ eine Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte an. Diese Erweiterung des Wirkungs- und Aktionsradius soll einer Ausdifferenzierung des Themenkomplexes dienlich sein sowie ein Spektrum der Möglichkeiten im Umgang mit Migration eröffnen.

Ziel des Projekts „Verrücktes Blut“ ist es, den Dialog zwischen differenten Kultur zu fördern, Diskussionen in Gang zu setzen und Menschen im Umgang mit Migration zu sensibilisieren, speziell aber auch Jugendliche in ihrer spezifischen Erfahrungswelt und mit ihren spezifischen Problemen ernstzunehmen und diese zu Selbstreflexionen und produktiven Auseinandersetzungen anzustoßen, tradierte Normsetzungen wie bspw. Geschlechterrollen zu hinterfragen, eingeschriebene Wertungen zu reflektieren sowie den eigenen Blickwinkel nicht als absolut zu setzen. Außerdem soll das Theater hinsichtlich seiner Rolle innerhalb Subjekts- sowie Wirklichkeitskonstruktionsprozessen thematisiert werden, als Raum der Möglichkeiten des Seins, des Andersseins, der Auslagerung und Erweiterung des Ichs. 

Zielgruppe des Projekts sind Jugendliche ab 14 Jahre, junge Erwachsene, Eltern, Lehrer/innen sowie interessierte Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund.