HOMEVIDEO

 

setzt sich mit der Medialisierung aller Lebensbereiche auseinander und zeigt, welch drastische Konsequenzen diese für Jugendliche haben kann. Neben allen Vorzügen, die das Internet bietet, gibt es natürlich auch Schattenseiten, über die in den letzten Jahren häufig diskutiert wurde. Besonders heikel ist dabei das sogenannte "Cyber Mobbing".


In unserer ersten Produktion 2009 zum Thema Mobbing EINS AUF DIE FRESSE war es der physischüberlegene Täter, der seinem Opfer durch körperliche und/oder verbale Gewalt zusetzt. Unsere nächste Produktion HOMEVIDEO ist inspiriert von den zum Teil extremen Entwicklungen in sozialen Netzwerken im Internet und verstärkt auftretenden Fällen von sogenanntem "Cyber-Bullying", Mobbing im Internet. Hier sind es die neuen medialen Techniken, Handys und Smartphones mit SMS, Foto- und Videofunktion und mit direktem Kontakt zum Internet, zu Sozialen Netzwerken und Videoplattformen, die eingesetzt werden, um immer wieder und mit voller Absicht andere zu verletzen, sie zu bedrohen, sie zu beleidigen, Gerüchte über sie zu verbreiten oder ihnen Angst zu machen.

 

Das Medium Internet selbst ist nicht „böse“, aber es kitzelt die Boshaftigkeit aus den Usern heraus. HOMEVIDEO zeigt, wie sich dies im Extremfall sogar in einen wahren Horrortrip umkehren kann, dem der Einzelne hilflos ausgeliefert ist. Nebenbei erzählt das Stück auch von der Hilflosigkeit der Eltern und der Ratlosigkeit der Lehrer. Die Dramatik dieser Form des Mobbings begreifen die
Erwachsenen oft nicht.

 

Oft handelt der Täter – den man "Bully" nennt – anonym, so dass das Opfer nicht weiß, von wem die Angriffe stammen. Als besonders problematisch erweist sich bei der virtuellen Form des Mobbings außerdem die pausenlose Verfüg-barkeit - die Täter können rund um die Uhr aktiv sein und sich dabei eines großen Publikums bedienen, das weitere Unterstützung leistet. Das Internet
kennt keine Grenzen, wer dort geächtet wird, ist es weltweit, die Hass-Mails kommen von überall her. Die Opfer sind ununterbrochen erreichbar, d. h., sie können sich der Situation kaum entziehen, was sich gegebenenfalls sogar bis weit nach Beendigung des Vorfalls hinzieht, da Inhalte im Internet auch trotz Löschens verfügbar sind.