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Eins auf die Fresse: Ein Theaterstück gegen Mobbing

Wie entstehen Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt unter Jugendlichen? Was können Außenstehende tun und wie kann man sich wehren? Mit diesen Themen beschäftigt sich das Theaterstück „Eins auf die Fresse“, das heute Abend im E-Werk Premiere hat.

"Eins auf die Fresse" beginnt am Grab eines Schülers, der Selbstmord begangen hat, und behandelt die Hintergründe, die zu dieser Tat geführt haben. Anhand der Konflikte zwischen den vier Hauptfiguren Lucky, Minnie, Sven und Lana wird die Situation von Mobbingopfern und -tätern beleuchtet. „Das Stück macht aber auch klar, dass es schwierig ist, eindeutig von Tätern und Opfern zu sprechen“, sagt Aurela Zea Giraldo, Regieassistentin der Theatergruppe RadiX08, die das Stück inszeniert. Sie beschreibt Mobbing als eine Spirale, in der die Beteiligten gefangen sind: "Das Ganze beruht auf dem menschlichen Bedürfnis, Erfolg zu haben und Bestätigung zu erhalten; und eh man sich versieht, hängt man mittendrin."

Kritisch hinterfragt wird auch die Rolle von Eltern, Lehrern und Mitschülern, die sich durch Wegschauen leicht mitschuldig machen können. Zum Hinschauen fordert daher auch das Projekt "No Go - mittendrin - schau hin" auf, in dessen Rahmen das Theaterstück entstanden ist. Ziel dieses Projektes ist es, Jugendliche, Eltern und Lehrer über das Thema Mobbing aufzuklären und für den Umgang mit Konfliktsituationen zu sensibilisieren.

Um den gewünschten pädagogischen Effekt zu erzielen, war es den Initiatoren des Jugendprojektes wichtig, Jugendliche direkt am Entstehungsprozess des Stückes zu beteiligen. "Wir haben schon vor den Sommerferien Lehrer und Schulen angesprochen und sie auf unser Projekt aufmerksam gemacht", sagt Aurela Zea Giraldo. Die Resonanz war positiv. Schüler und Schülerinnen der Hebel- und der Staudinger Gesamtschule haben sich bereits im Vorfeld in verschiedenen Workshops mit den Themen Mobbing und Gewalt auseinandergesetzt.

Im Rahmen dieser Workshops wurden auch jugendliche Breakdancer und Rapper gecastet, die beim Theaterstück mitwirken. Die Schulaufführungen sind bereits ausverkauft, es gab viel mehr Anfragen als Plätze. Die Theatergruppe hofft daher auf eine Wiederaufnahme des Stückes im nächsten Jahr.

Auch wenn "Eins auf die Fresse" sich durch die Schulsituation vor allem an Jugendliche richtet, ist das Thema Mobbing auch für Erwachsene nicht uninteressant. Gerade Lehrer könnten einiges tun, um Konflikte zwischen den Schülern zu schlichten, so Aurela Zea Giraldo, die selbst auf Lehramt studiert. "Deshalb wäre es natürlich schön, wenn ein paar Lehramtsstudenten kommen – und natürlich generell erwachsene Interessierte."