"Ich wohne hier"
Anleitung zum Trauern: Theo Fransz’ Stück "Schwestern" mit dem Freiburger Theater Radix.
Was haben unsere holländischen Nachbarn, was wir nicht haben? Warum ist die Kinder- und Jugendkultur dort soviel tabuloser, lebendiger und spannender, gerade was zentnerschwere Themen wie Krankheit oder Tod betrifft? Die Antworten sind vielschichtig, hautnah erleben lässt sich dieses Phänomen jetzt in der fünften Produktion des Freiburger Theaters Radix, das sich mutig an das Zwei- Personen-Stück "Schwestern" des holländischen Autors Theo Fransz wagte (Uraufführung 2004). Auch hier geht’s um Tod, um Schuld und Schmerz, ums Trauern, Abschiednehmen und Loslassen. mehr...
Badische Zeitung
Keine schlimme Kindheit
Das Stück "Ich komma saufen" im E-Werk und für Schulen.
Was, das soll ein Alki sein? So smart, so jung und lässig springt er auf die Bühne des E-Werk-Kammertheaters, ein schmissiges "Hi, ich bin H." auf den Lippen. Dabei packt er gleich alles auf das Pult: Gestatten, Kampftrinker auf Bewährung, dazu verdonnert hier als abschreckendes Beispiel aus seinem verschissenen Leben zu erzählen. Motivation: gleich null.
Frontalunterricht wird das nicht: Mit solcher Intensität wirbelt Sebastian Menges in dem Einmann- und Klassenzimmerstück "Ich komma saufen" vom Theater Radix (Autor: Holger Schober, Regie: Peter W. Hermanns) zwischen Wänden und Stühlen herum, dass man sich ihm kaum entziehen kann. In seinem Monolog entwirft er das schillernde Porträt von einem, der glaubt alles im Griff zu haben und doch voller Verzweiflung steckt. mehr...
Badische Zeitung, 24.10.2012
Verharmlost und vertuscht
Marlene Wenk richtet Mats Wahl Jugendroman "Der Unsichtbare" für die Bühne ein.
Zum Hitlergruß gereckte Arme, Bierdosen-Fontänen und dröhnende Rammstein-Variationen – ganz schön heftig geht es streckenweise im großen Saal des Freiburger E-Werks zu. Doch ein ebenso heftiges wie eindrückliches Plädoyer gegen Neonazismus ist schließlich auch Mats Wahls im Jahr 2000 erschienener, preisgekrönter Jugendroman "Der Unsichtbare", den Regisseurin Marlene Wenk vom Theater Radix jetzt mit opulenter Drei-Generationen-Besetzung und Live-Band (Leitung: Sascha Bendiks) uraufgeführt hat. Nicht ohne Anfangsschwierigkeiten, denn die Filmrechte liegen in Hollywood. So setzte der schwedische Autor sich selbst für die Freiburger Produktion ein und gab den Machern alle Freiheiten. Ein Vertrauen, das gerechtfertigt ist, beeindruckte Theater Radix doch vergangenes Jahr mit einer grandiosen Inszenierung von "Verrücktes Blut". mehr...
Badische Zeitung, 11.10.2011
Schiller in der Kampfarena
Das Theater Radix mit dem preisgekrönten Jugendstück "Verrücktes Blut" im Freiburger E-Werk.
Dicke Hose, dicke Lippe – die sieben Jugendlichen, die da breitbeinig im Kammertheater des Freiburger E-Werks den Rotz durch die Nase ziehen und sich in Kanaksprak anpöbeln, lassen wirklich kein Klischee aus. Schon hier hätte jemand wie Thilo Sarrazin seine helle Freude: Denn das sind sie – die typischen Klassenschnittdrücker, Gettogangster, Integrationsverweigerer und Sozialschmarotzer. mehr...
Badische Zeitung, 09.11.2009
Warum hat sich Matze erhängt?
Das Jugendtheaterstück "Eins auf die Fresse" feierte im Freiburger E-Werk Premiere
"Eins auf die Fresse!" – Mehr gibt´s nicht bei dummen Fragen in gleichnamigem Jugendstück von Rainer Hachfeld. Rauer Ton und harte Sitten, Abzocke, Mobbing und Gewalt – viel hat sich da wohl nicht geändert seit der Uraufführung des Berliner Gripstheaters vor dreizehn Jahren. mehr...
Fudder
Eins auf die Fresse: Ein Theaterstück gegen Mobbing
Wie entstehen Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt unter Jugendlichen? Was können Außenstehende tun und wie kann man sich wehren? Mit diesen Themen beschäftigt sich das Theaterstück „Eins auf die Fresse“, das heute Abend im E-Werk Premiere hat. mehr...